Hartmut Rosa spricht von „Resonanz“ und dass Religion das Versprechen vermittelt, dass unser Dasein eine Resonanz- und keine Entfremdungsbeziehung ist. Religiöse Praxis wie z. B. das Beten ist von Haus aus auf die Herstellung einer „Tiefenresonanz“ angelegt. Darum geht es auch der Theopoesie, die hier im Fokus steht: spirituell inspirierende Texte zeitgenössischer Autor:innen, die Christoph Gellner in „Angesehen. Interdisziplinäre Perspektiven auf den Blick Gottes“, der Festschrift zum 60. Geburtstag von Georg Langenhorst, erschließt.
Literarische Diskurse über Jüdischkeit heute
Literatur als Ort der Begegnung mit anderen Religionen? Barbara Honigmann, Lena Gorelik und Mirna Funk gehören zur zweiten und dritten Generation deutsch-jüdischer Literatur nach der Shoah. 2021 sind von ihnen drei ganz unterschiedliche belletristische Neuerscheinungen über jüdisch-religiöses Leben heute herausgekommen. Christoph Gellner stellt sie im Theologischen Feuilleton feinschwarz.net vor.
Faszination west-östlicher Spiritualität in der Literatur
Im Gegensatz zum Islam, dessen Präsenz in westlichen Gesellschaften immer neue Debatten über (Post-) Migration, Religion und Fundamentalismus auslöst, vollzieht sich die Begegnung mit östlich-asiatischer Spiritualität eher leise. Hinduistisch-buddhistische Religiosität und Mystik sind seit mehr als 100 Jahren als geistige Unterströmung in Europa wie auch den USA präsent. Gerade die literarisch „vermittelte“ Rezeption östlich-asiatischer Spiritualität – bei Hermann Hesse, Adolf Muschg und Marion Poschmann – lässt ihre Faszination im Westen anschaulich und lebendig werden.
«Ein äusserst lesenswertes Buch». Rezension von Erich Garhammer
Christoph Gellner wurde 1996 bei Karl-Josef Kuschel zum Dr. theol. promoviert: Titel der Promotion: Weisheit, Kunst und Lebenskunst. Fernöstliche Religion und Philosophie bei Hermann Hesse und Bertolt Brecht. Gellner ist überzeugt: gerade in der zeitgenössischen Literatur werden biblische Sprachformen, Stoffe, Motive und Figuren vielfältig aufgegriffen, berichtigt, weiter- und umerzählt oder auch ganz neu gedeutet. Schriftsteller*innen, … Weiterlesen
Schöpfungsspiritualität, Theologie und Biografie: Zur Aktualität Kurt Martis
Anlässlich des 100. Geburtstags des grossen Theopoeten Kurt Marti sind aus dem Nachlass letzte Liebesgedichte erschienen, die eine enge Verbindung von Theologie und Biografie belegen. Martis erotische Theologie ist hochaktuell für eine zeitgemässe Ökospiritualität, schreibt Christoph Gellner im TBI-Newsletter PRISMA 1/2021.
Von Adam und Eva bis Adolf Muschg: Die Bibel ins Heute schreiben
Bis heute hat die Bibel viele Lyrikerinnen und Schriftsteller inspiriert. Gerade in der zeitgenössischen Literatur werden biblische Motive und Figuren vielfältig verfremdet, weitererzählt oder gegen den Strich gebürstet. Die Neuerscheinung Die Bibel ins Heute schreiben von Christoph Gellner, Lehrbeauftragter für Theologie und Literatur, trägt solche Adaptionen zusammen.